Skype-Café nach wie vor ein voller Erfolg!

Im vergangenen Spätsommer richteten wir gemeinsam mit Microsoft Deutschland in der Bayernkaserne ein Internetcafé für Geflüchtete ein. Matthias Reimer, Mitarbeiter bei Microsoft hat sich bereit erklärt, uns einige Fragen zur Entwicklung des Projektes und dessen Wirkung zu beantworten.

Geplant für lediglich eine Woche hatten die Geflüchteten die Möglichkeit,  kostenlos zu surfen, zu chatten, via Skype mit ihren Angehörigen zu telefonieren oder dank der Unterstützung des Roten Kreuzes nach vermissten Familienmitgliedern zu suchen. Aufgrund des großen Erfolges der Pilotphase, bei der über 500 Geflüchtete das Angebot nutzten, wurde allerdings kurzerhand beschloßen, das Angebot wöchentlich fortzuführen.

Lighthouse: Herr Reimer, was ist das Skype Café?

Matthias Reimer: Das Skype Cafe bietet jeden Freitag Nachmittag Flüchtlingen die Möglichkeit, kostenlos über Skype zu telefonieren und das Internet zu nutzen. Hierzu stellt Microsoft zehn Surfaces Laptops mit Headset und WiFi zur Verfügung.

LH: Wird das Angebot gut angenommen? Und für was wird es wahrgenommen?

MR: Unsere Surface Laptops sind in der Regel immer ausgebucht. Neben den Telefonaten mit Familien und Freunden in den Nahen Osten wie auch Afrika, werden Facebook und Youtube sehr gerne von den Flüchtlingen genutzt. Des weiteren wird unser Angebot auch für Internet Deutsch-Kurse oder für Bewerbungen bzw. Jobsuche verwendet.

LH: Welche Wirkung hat das Angebot Ihrer Wahrnehmung nach auf die Lebensumstände der Geflüchteten hier?

MR: Viele Flüchtlinge telefonieren teilweise mehrere Stunden mit ihren Familien in ihre Heimat. Gerade auch für Kinder sind YouTube Angebote häufig ein Mittel, um aus der eher tristen Realität einer Bayernkaserne herauszukommen.

LH: Können Sie durch Ihr Engagement auch eine Wirkung auf Sie selbst und Ihre Kollegen bei Microsoft feststellen?

MR: Die ehrenamtliche Hilfsbereitschaft bei Microsoft Mitarbeitern ist nach wie vor groß.
Daher werden wir unser Angebot ab Anfang 2017 auch mit weiteren Kursen wie Erstellen von Lebensläufen mit Office oder (Job-) Suche im Internet erweitern.

Für mich ist dieses Engagement aus zweierlei Gründen wichtig:

1. Wenn ich sehe, dass Kinder und Erwachsenen im Skype Cafe lachen und Spass haben, dann ist dies die höchste Motivation für dieses ehrenamtliche Engagement.
2. Auch wenn wir häufig über die „Masse der Flüchtlinge“ diskutieren, so ist es ganz wichtig zu verstehen, dass dahinter ganz viele Einzelschicksale stehen.

LH: Vielen Dank Herr Reimer für Ihre Antworten und das tolle Engagement – wir freuen uns sehr über die Entwicklung des Projektes und hoffen auf einen tollen Fortgang im kommenden Jahr!